Jean Péraud befand sich seit 1952 und Daniel Camus 1953 in Indochina. Beide verdienten ihre Brötchen bei der Service Press Information (SPI).
Während der Schlacht in Dien Bien Phu konnten sie die meisten bekannten Fotos, mit all ihren Facetten des Schreckens auf Celluloid festhalten. Nach der Kapitulation von Dien Bien Phu,
marschierten sie mit den gefangenen Kolonialsoldaten in die 300 km entfernten Internierungslager.
Während Jean Péraud nach einem Fluchtversuch verschollen blieb, kehrte Daniel Camus nach Paris zurück, heiratete 1958 seine Kollegin Marie-Hélène Vivies und wollten friedlich ihre Flitterwochen in Havanna auf Cuba verbringen. Allerdings machte der Bürgerkrieg einen Strich durch die glückseligen Stunden, was Daniel Camus nicht daran hinderte, eine Dokumentation über Castros Guerillas zu dokumentieren, das er in seinem Buch "Lune de miel chez Fidel Castro" - "Flitterwochen mit Fidel Castro", niederschrieb.
Pierre Schoendoerffer * 5. Mai 1928 in Chamalières, Puy-de-Dôme; † 14. März 2012 in Clamart, Hauts-de-Seine, war ein französischer Kameramann, Kriegsreporter, Regisseur und Autor von Spiel- und Dokumentarfilmen aus dem Elsass.
Im Jahr 1951 wurde Schoendoerffer als Kameramann ausgebildet, bevor er sich freiwillig im Jahr 1952 nach Indochina meldete. Dies geschah, weil ein Kollege von den Vietminh getötet und somit der Job frei wurde. Zunächst wurde er nach Kambodscha beordert, wo er auf Jean Péraud, einen schon damals bekannten Fotograf traf. Péraud wurde sein Mentor und engster Freund ,während der Kriegsereignisse in Französisch-Indochina. Die beiden Kriegsdokumentatoren waren bekannt dafür, dass sie die ganze Brutalität des Krieges hemmungslos auf Zelluloid festhielten. "Nichts war tabu", sagte Schoendoerffer. "Wir haben nie gesagt, „Nein, du kannst das nicht tun."
Es war Péraud, der Schoendoerffer, mittlerweile Caporal Chef und im Dienste von SCA.
(Service cinématographique des armées), nach Dien Bien Phu im Jahre 1954 folgte, um ihn dort zu treffen und die Schlacht aus nächster Nähe zu dokumentieren.
Bekannter Weise wurden die französischen Positionen nach und nach überrannt und die Soldaten wurden von dem Oberkommando angewiesen, ihre Waffen während der Kapitulation zu vernichten. Schoendoerffer und Péraud zerstörten ihre Aufnahmen. Allerdings versteckte Schoendoerffer sechs Filmrollen, geschützt mit Folie, in der Hoffnung diese an einem späteren Zeitpunkt wieder zu bergen.
Bedauerlicherweise wurden die Rollen entdeckt und fielen in die Hände des sowjetischen Kameramann Roman Karmen, der den Krieg mit den siegreichen Vietminh, aus damaliger Sicht dokumentierte. Schoendoerffer`s Material ist nun wohl irgendwo in Russland verblieben.
Nachdem die Kriegsreporter am 07. Mai 1954 gefangen genommen wurden, beschlossen Schoendoerffer und Péraud zu fliehen. Ihre Flucht von einem LKW bei Nacht, welcher sie in ein Umerziehungslager bringen sollte, scheiterte. Péraud, der bereits ein Nazi-Konzentrationslager überlebte, sah in einer erneuten Internierung seinen sichern Tod und flüchtete mit Schoendoerffer in den Dschungel. Schoendoerffer wurde beim Absprung von dem LKW bemerkt und wieder gefasst. Die Wachen verprügelten ihn ordentlich und die dadurch entstandenen Verwundungen entzündeten sich, wodurch er schwer erkrankte. Nach den Genfer Verhandlungen wurde ein Abkommen getroffen, wonach die Kriegsgefangenen freigelassen wurden. Schoendoerffer erblickte nach vier Monaten die Freiheit.
Tragisch, denn Péraud blieb bis zum heutigen Tag verschollen.
Neben den vielen Filme, welche unter und mit Schoendoerffer entstanden, ist der dokumentarische Kriegsfilm „Diên Biên Phú – Symphonie des Untergangs“ der authentischste aller Filme über die Schlacht von Diên Biên Phú. Nichts für Actionleute vom Schlage Rambo & Co. hochinteressant allerdings für Indochinafans, welche Vorkenntnisse über dieses Ereignis bereits haben.
Bild oben links in DBP
Bild oben rechts
TONK-53-81-R19 Tonkin, 1 septembre 1953. Le cinéaste Pierre Schoendoerffer progressant dans l’eau d’une rizière avec une caméra Bell&Howell sur l’épaule, lors de l’opération « Claude » dans le secteur de Tien Lang. Photographe : Péraud Jean
Schoendoerffer mit seiner Kamera Bell&Howell, bei der Operation "Claude", fotografiert von Jean Péraud.
Brigitte Friang (23.01.1924–06.03.2011), trat 1943 der frz. Resistance bei. Bei einer Flucht vor dem Zugriff der Gestapo wurde Sie schwer verwundet. Brigitte Friang brachte man ins Pariser Fresnes Gefängnis, wo Sie bei den Verhören gefoltert wurde, bevor sie ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde. 1953 ging Sie als Journalistin nach Frz. Indochina.
Sie war die einzige Journalistin, welche sich eine ausgebildete Fallschirmspringerin nennen durfte. Friang hatte den Job als Kriegsreporterin für das Magazin Indochine Sud-East Asiatique inne und berichtete profimäßig von dem Indochina-Krieg.
Mit Begard’s 6.BPC, hatte Sie bereits schon einige Fallschirmabsprünge, so auch 1952 in Tu-Le hinter sich.
Brigitte Friang sprang in der Operation `Castor´ am 22.11.1953 mit den
5. BAVOUAN unter Lt. Pham Van Phu, zusammen mit Colonel Bastiani in das Tal von Dien Bien Phu.
Am 23.11.1953 begleite Sie mit Bréchiggnac’s II/1RCP nördlich der Pavie-Route die Einheiten, welche den geschlagen Truppen aus dem ca. 70 km entfernten Lai Chau zur Hilfe eilten.
Von DBP aus, sprang Brigitte Friang Mitte Dezember aus einer Dakota bei der Operation `Ardèche´ in den Dschungel u.a. zu den Fremdenlegionären der 2./3. R.E.I., welche schon einen 20tägigen Gewaltmarsch unter permanenten Feuer der Vietminh über sich erdulden mussten. Am 23.12.1953 traf die abgemagerte Kampfgruppe auf das 8.BPC unter Tourret und erreichten schließlich Dien Bien Phu pünktlich zu Weihnachten.
Brigitte Friang feierte noch ihren 30. Geburtstag in Din Bien Phu, bevor Sie kurz danach nach Hanoi evakuiert wurde.
Mehr in meinem Buch Dien Bien Phu.
Andre´Lebon und Jean Martinoff kamen mit der letzten durchsiebten Dakota am 13. März 1954 in Dien Bien Phu gegen 16:00 Uhr Ortszeit an. Dannach wurde der Luftraum und das Fugfeld über Funkmeldung von 'Torri Rouge' gesperrt. Martinoff (27J)wurde am Rollfeld, als er die zusammengeschossene Dakota fotografieren wollte, durch Grantfeuer getötet und Lebon (30J) schwer verwundet. Kurze Zeit später wurde er nach Hanoi evakuiert. Er verlor eine Bein.Trotz seinen Verletzungen verdanken wir ihm eine Vielzahl von Bildmaterial über den Indochinakrieg.